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Die Dorfgeschichte von Ziegenbach

Das Umfeld des Schwanberges war schon seit Urzeiten bewohnt. Aus Der Steinzeit sind Funde gemacht worden. Die Kelten errichteten vor ca. 3500 Jahren eine Fluchtburg und ein Heiligtum auf den Schwanberg. da die Römer auf ihren Eroberungsfeldzügen bei Markt Breit ein Kastell errichteten, könnte es möglich sein dass auch Ziegenbach von den Römern heimgesucht wurde. (ca. 19 n. Chr.) Die B 8 war schon seit Undenklichen Zeiten eine Heer und Handelsstraße gewesen. Im Mittelalter wurden einige Burgen entlang der B 8 zur Straßensicherung erbaut. Die Ruine Speckfeld zeigt die damaligen kriegerischen Auseinandersetzungen von Feudalherren. Die Burg Speckfeld wurde im Bauernkrieg (1524) zerstört. Die Ruine liegt auf einer Anhöhe verborgen, von Bäumen umwuchert, ca 4 Kilometer von Ziegenbach entfernt.

 

Wenn man in Enzlar von der Bundesstraße 8 in Richtung Schweinfurt abbiegt, erreicht man die kleine Ortschaft Ziegenbach. Nach einer alten Überlieferung weideten die Schafe und Ziegen der Herren der Burg Speckfeld in der Umgebung von diesen Ort und löschten ihren Durst aus den Bach. Darum nannten die Schäfer der dieses Land Ziegenbach.

Urkundlich wird Ziegenbach das zum Hause Castell gehörte, erstmals in einen Schriftstück Castells aus den Jahre 1316 genannt. Einige Höfe gehörten früher den Kloster Birklingen. 1546 traten die Bewohner Ziegenbachs zum evangelischen Glauben über und gehörten zur Pfarrei Castell, da der Ort zur Grafschaft Castell gehörte. Die Brautleute wurden damals aber im Kloster Birklingen getraut. 1559 wurde von der Herrschaft Castell ein Zehntverzeichnis über Felder und Wiesen der Gemeinde Ziegenbach angelegt. Vollkommen ausgerottet wurden die Bewohner des Ortes im 30 jährigen Krieg. Häuser, Stallungen und Scheunen wurden den Erdboden gleichgemacht, oder zerfielen unbewohnt.

Als Ahnherr der heutigen Bewohner Ziegenbachs kann man Johann Denninger bezeichnen. Er stammte aus Buchbrunn und war Bediensteter bei einen schwedischen Offizier, der in Markt Einersheim in Qartier lag. Bei einer günstigen Gelegenheit floh Johann Denninger, hielt sich 30 Tage auf der Ruine Speckfeld verborgen und quartierte sich nach den Abzug der Schweden dann ganz allein in Ziegenbach Hausnummer 8 ein, wo er 17 Tage warten mußte, ehe ihm weitere Zuwanderer Gesellschaft leisteten. Johann Denninger wurde 1652 Bürgermeister. 1709 worde eine alte Kapelle eingelegt und Gräfin Renate zu Castell erbaute an deren Stelle ein neues Kirchlein. Die Orgel kam allerdings erst nach vielen Jahren in die Kirche. 1731 herrschte eine Viehseuche, die 88 Tiere verenden lies. Zwischen Ziegenbach und Enzlar, in den Auen am Bach, stand bis zum Jahre 1718 eine Mühle, wo die Bauern ihr Getreide mahlen liesen. Richtung Oberscheinfeld, oberhalb der jetzigen Fischteiche, war ein Weinberg der bis ca. 1922 angebaut wurde, aber witterungsbedingt mußte er aufgegeben werden.

Gegen Ende des II. Weltkrieges schlugen Amerikanische Granaten auch in Ziegenbach ein und zerstörten ein Drittel der Ortschaft. Dabei wurde auch die Kirche in Mitleidenschaft gezogen. 1950 wurde die Kirche wieder eingeweiht. Heute sind alle Schäden überwunden. Aus Schutt und Asche entstanden erneut schöne Bauernhäuser, Scheunen und Stallungen und heute zählt die Gemeinde 27 Hausnummern. Schützend throhnt das Kirchlein über den Ort, auf den Friedhof neben den Gotteshaus ruhen die Verstorbenen der Gemeinde. Am Fridhofsende steht ein großes Kreuz, auf den die Namen der Toten beider Weltkriege verzeichnet sind. 1970 wurde die Flurbereinigung abgeschlossen, die der Gemeinde große Vorteile gebracht hat.

Mögen, so Gott es will, nie wieder Zeiten der Zerstörung, sondern nur Zeiten des Aufwärtsstrebens und Wohlergehens über Ziegenbach kommen.

                   


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